Ausgekocht – Nachbetrachtung (von: Helga Balletta)

„Ausgekocht“, das bedeutet nicht, dass unsere Kinder vom KIKOKU keine Lust mehr zum Kochen haben, sondern so heißt die Ausstellung im Frauenmuseum in Burgfarrnbach, die wir im letzten Kurs vor den Sommerferien besucht haben.

Zuerst erzählte uns Frau Cyprian, eine der Kuratorinnen der Ausstellung, einiges über den Marstall des Burgfarrnbacher Schlosses, in dem das Museum „Frauen in der einen Welt“ untergebracht ist.

Sie diskutierte mit den Kindern über die verschiedenen Auslegungsmöglichkeiten des Titels und führte uns danach durch die Welt des Kochens und Essens. Mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld beantwortete sie die zahlreichen und interessierten Fragen unserer (ich muss es einfach wieder mal sagen: unglaublich tollen!!) Kinder.

Und wir haben viel gelernt:

  • Über alte und neue Küchengeräte.
  • Dass es in der DDR einen Staubsauger gab, den man auch als Mixer benutzen konnte (war allerdings ein Flop!)
  • Über den Überfluss in unserem Land, in dem es möglich ist, in einem Supermarkt fast 500 Dosen einer Tomatenmarke für eine Installation zu kaufen.
  • Wieviel Zuckerwürfel in einem Glas des Lieblingsschokoladenaufstrichs stecken.
  • Warum in vielen asiatischen Ländern auf der Straße gekocht und gegessen wird.
  • Dass in vielen Haushalten der Kühlschrank wichtiger geworden ist als der Herd.
  • Wie viele Tiere ein/e Deutsche/r im Durchschnitt in seinem Leben isst (ich konnte mir nur die erste – 4 Rinder – und letzte Zahl – 945 Hühner – merken, die Kinder wussten auch noch alle die Anzahl der Schweine, Puten, Schafe, etc. Dieses Bild hatte sie am meisten beeindruckt.)
  • Wir haben erfahren, warum eine Frau als Hobby Kühe melkt und konnten auf Fotos sehen, wie Diana Burkel ihre Köstlichkeiten herstellt.

Aus den geplanten sechzig Minuten waren neunzig geworden und beim ständigen Anblick von Lebensmitteln hatten die meisten schon Hunger bekommen, die Kleinen, die trotzdem tapfer durchgehalten haben, wurden langsam müde. Deshalb gab es danach auf der Wiese vor dem Museum noch ein stärkendes Picknick mit anschließendem Kirschkernweitspucken..

Noch einmal ein herzliches Dankeschön an Gudrun Cyprian für die interessante Führung und an Tijana Jakovlevic-Sevic für die Bilder (ich hatte mal wieder meinen Fotoapparat vergessen).

Die Ausstellung, die ich auch Erwachsenen nur empfehlen kann, bleibt noch bis Oktober in Burgfarrnbach, dann geht sie nach Meran.

Und wir haben spontan beschlossen, dass wir danach mit den Tomaten, deren MHD schon bald abläuft, eine Teller statt Tonne-Aktion veranstalten wollen!

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